Die Gotthard-Region ist nicht nur eine Schnittstelle – sprich Transitachse – von vier Kulturräumen sondern auch das Wasserschloss von Europa. Für lange Zeit war das imposante Gotthardmassiv ein unüberwindbares Hindernis. Erst mit dem Bau der Teufelsbrücke konnte die teuflisch wilde Schöllenenschlucht zwischen Göschenen und Andermatt überquert und der Grundstein für die heute nicht wegzudenkende Transitachse gelegt werden.

Die weltberühmte Tremolastrasse mit ihren engen und hellen Serpentinen schlängelt sich von Airolo zum Gotthardpass hoch und ist das längste Strassenbau-Denkmal der Schweiz. Im spektakulärsten oberen Abschnitt überwindet die Strasse auf einer Länge von nur vier Kilometern 300 Höhenmeter in 24 einzigartigen und handgefertigten Kehren – eine echte Ingenieurleistung.

Ein guter Grund, dieses Strassenbaudenkmal abzulichten. Eigentlich ein einfaches Unterfangen, wollten wir doch nur ein paar herbstliche Luftaufnahmen der engen Serpentinen der Tremolastrasse mit unserer Drohne einfangen. Die herbstlichen Lichtverhältnisse waren gut, doch der himmlische Wind machte uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Je besser d.h. weicher, das Licht wurde, desto stärker und böiger wurde aber auch der Wind. Die Testflüge mit unserer Explorer Drohne (DJI Phantom 3) haben gezeigt, dass die Windbedingungen unberechenbar sind und ein Flug mit der grossen Drohne (DJI S1000+ mit 50MB Canon 5DSR) zu riskant wäre. Aus diesem Grund mussten wir die Mission “Luftaufnahmen der Tremolastrasse” abbrechen d.h. verschieben.

But – there is always a plan B. Aus diesem Grund sind wir ein paar Mal die Passstrasse hoch und runter gefahren und haben die besten Spots ausgekundschaftet. Die nostalgische Strassenpflasterung mit Granitsteinen ist weitestgehend erhalten und verleiht dieser Strecke etwas Einmaliges – Tremola natürlich. Leider wurde dem Vergnügen durch den herannahenden Nebel ein jähes Ende gesetzt. Jetzt hiess es, schnell – die Hassy (Hasselblad H5D-50c, 24mm HCD) zücken, Plan B realisieren und die Kurve kratzen.

Wir kommen zurück – haben wir doch noch ein paar Tage Zeit, bevor diese Gegend “winterdicht” gemacht wird.